Am 31. Oktober 1517 schlug Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg und leitete damit die Reformation ein. Heute sind in der UNESCO-Welterbestätte die Gräber Luthers und Melanchthons zu besichtigen. Auch das Lutherhaus, die Stadtkirche und das Melanchthonhaus stehen auf der UNESCO-Welterbeliste.
In der Altstadt von Wittenberg sind die steinernen Zeitzeugen wie Perlen aneinandergereiht: Im Lutherhaus, das 1504 als Augustinerkloster errichtet wurde, entstanden die wichtigsten Werke des Reformators; hier hörten die Studenten Vorlesungen Luthers und Melanchthons. Die Lutherstube war der Ort der „Tischgespräche“. Ab dem Jahre 1844 wurde das Lutherhaus von Friedrich August Stüler über 40 Jahre hinweg grundlegend saniert. Bis 1937 befand sich im Erdgeschoss des Hauses eine Lutherschule; im Jahre 1883 wurden die ersten Räume für museale Zwecke genutzt.
Die Stadt- und Pfarrkirche St. Marien ist das älteste Gebäude der Stadt. Luthers Predigtkirche war einer der Hauptschauplätze des Reformationsgeschehens. Die Kanzel ist erhalten geblieben und als Leihgabe im Lutherhaus. Von Cranach stammen die Tafelbilder, das Taufbecken von Hermann Vischer.
Das im Stil der Renaissance erbaute Melanchthonhaus gilt als eines der schönsten Bürgerhäuser Wittenbergs. Es wurde 1536 von Kurfürst Johann Friedrich für den Humanisten und Reformator Philipp Melanchthon und seine Familie errichtet.
Jedes Jahr erinnern die Wittenberger mit einem Fest an die Hochzeit Luthers mit Katharina von Bora am 13. Juni 1525. Auch zum Reformationstag am 31. Oktober finden zahlreiche Veranstaltungen statt, so zum Beispiel das historische Marktspektakel.
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