Beelitzer Heilstätten

Wie in tiefem Dornröschenschlaf liegen die Anfang des 20. Jahrhunderts erbauten Gebäude der ehemaligen Lungenheilanstalt inmitten des 200 Hektar großen Kiefernwaldes. Auf der Frauenklinik wächst bereits ein kleiner Wald. Die Beelitzer Heilstätten sind eines der spannendsten Denkmäler in Brandenburg und das größte Flächendenkmal Deutschlands. Zu erkunden ist es über eine Führung und seit Ende 2015 auch in luftiger Höhe über den Baumkronenpfad. Ein Erlebnis besonderer Art! 

Die Beelitzer Heilstätten wurden zwischen 1898 und 1930 von der Landesversicherungsanstalt Berlin als Arbeiter-Lungenheilstätten errichtet. Der Standort bot sich neben der sehr guten Anbindung an Berlin und das Potsdamer Umland auch aufgrund seiner Lage in einem ausgedehnten Waldgebiet an. Die rauch- und staubfreie Luft war ideal für die Versorgung der Patienten. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs wurde das Areal zum Lazarett umfunktioniert. Ende 1916 wurde auch der Gefreite Adolf Hitler hier behandelt, nachdem er an der Westfront von einem Granatsplitter getroffen wurde. Mehrere Wochen kurierte er sich in Beelitz aus. Nach Kriegsende 1945 übernahm die Rote Armee das Gelände. Mehrere Jahrzehnte beherbergte Beelitz das größte Militärhospital der Sowjets außerhalb der UdSSR. Die letzten Prominenten, die sich auf dem Gelände aufhielten, waren der gestürzte DDR-Staatschef Erich Honecker und seine Frau. Das Paar lebte dort ein Jahr lang in einer der Arztvillen, bewacht von Soldaten der Roten Armee, bevor es im März 1991 nach Moskau ausgeflogen wurde.

Das Heizkraftwerk der Anstalt, 1903 gebaut, war eines der ersten Kraftwerke, in denen die Abwärme zum Heizen der Häuser genutzt wurde; es ist heute ein technisches Denkmal.

Wer alles Wissenswerte hautnah erfahren möchte, dem sei der „Mottenausflug“ empfohlen oder die angebotene Führung „Zeitenwandel-Wandelzeiten, Führung zur Geschichte der Heilstätten“. Ergänzend dazu ist das Gelände auch über den Baumkronen- und Zeitreisepfad zu erkunden. Er führt auf 20 bis 25 Metern Höhe durch die Wipfel des 200 Jahre alten Waldparks, von dem aus man den artenreichen Baumbestand und die einzigartige Architektur der Sanatorien und historischen Gartenanlagen betrachten kann.

Blick auf die Frauenklinik

Blick auf die Frauenklinik

Baumkronenpfad

Baumkronenpfad

Weitere Informationen zu den Beelitzer Heilstätten sowie zur Anbindung von Borkheide aus:

auto-stEntfernung: 15 Kilometer
Fahrtzeit: 12 Minuten

bahn-neu

Borkheide-Heilstätten-Borkheide
Fahrtzeit: 4 Minuten

fahrrad-stEntfernung: 7 Kilometer
Fahrtzeit: 22 Minuten